Private Wetterstation Kalkriese

Lat.: 52° 24' 26" Nord • Long.: 8° 04' 41" Ost • Höhe: 57 m ü. NN
Donnerstag, 03. Juli 2025 • 14:29:58 (UTC+2)

Wettervorhersage externer Anbieter



Bodenanalysekarten und Synoptische Übersichten

Luftdruck - Fronten - Wetter

Nordatlantik - Europa
 
 
Nordatlantik - Europa


Quelle: Deutscher Wetterdienst, Quelldatei bearbeitet und eigene Angaben ergänzt.




SXEU31 DWAV 030800

S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 03.07.2025 um 08 UTC


GWL und markante Wettererscheinungen:
GWL BM
Im Süden heute starke Gewitter, örtlich Unwetter durch Starkregen, an der Ostsee
stürmisch. An den Folgetagen abgesehen von stürmischen Böen an der See keine
markanten Wettergefahren.


Synoptische Entwicklung bis Samstag 24 UTC
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Donnerstag... liegt Deutschland in einer zyklonalen Höhenströmung mit mehreren
kurzwelligen Elementen. Die Haupttrogachse liegt bei den Britischen Inseln und
überquert Deutschland erst in der Nacht auf Freitag. Die Kaltfront am Boden
erstreckt sich derzeit noch quer über die Mitte von Südwestdeutschland bis in
den Nordosten. Präfrontal in der subtropischen Luftmasse liegen die Taupunkte
zwischen 15 und 18 Grad. Postfrontal ist ein deutlicher Rückgang zu sehen und
auch in der Tendenz der spezifischen Feuchte zeichnet sich die Frontpassage
eindrücklich ab.
Im weiteren Tagesverlauf kommt die Kaltfront südostwärts voran, aufgrund der
eher flachen Höhenströmung fehlt aber ein bisschen die Zugkomponente, sodass der
Luftmassenwechsel eher langsam von Statten geht und im äußersten Süden
eigentlich gar nicht richtig stattfindet.

Die vorgelagerte Bodenkonvergenz ist bereits im Südosten des Landes angekommen
und lässt sich gut anhand der Winddrehung auf Nordwest erkennen. Diese
Bodenkonvergenz ist von Druckanstieg überlaufen und die Wetterwirksamkeit hält
sich sehr in Grenzen.
Derzeit gibt es hier und da Schauer und gelegentlich blitzt es auch mal. Die
Gewitter sind aber nur gelb.

Im Südosten kann sich südlich der Donau die Luftmasse nochmal aktivieren.
Derzeit sehen wir dort auch ein größeres Sonnenfenster. Dem ICON-RUC folgend
können bis zum Nachmittag nochmal 500 bis örtlich um 1000 J/kg an CAPE generiert
werden. Die Windscherung wird zwar im Laufe des Nachmittages von Norden her
besser, insgesamt ist aber keine gute Überlappung zwischen CAPE und Scherung zu
erkennen.
Etwa ab dem Mittag können sich in Alpennähe erste Gewitter entwickeln, die auch
noch etwas ins Vorland ausgreifen, aber rasch verclustern. Damit ist die
Hauptgefahr der Starkregen, der lokal auch bis in den Unwetterbereich gehen
kann. Die ppw-Werte liegen noch um oder über 35 mm. Starkregen ist sowohl im
stündlichen (um 30 l/qm in 1h), als auch mehrstündigen Bereich (um 40 l/qm in
3h) zu beachten. Die Unwettergefahr besteht aber nur vereinzelt, zumeist dürfte
das Warngeschehen im markanten Bereich stattfinden. Die Prognosen haben
diesbezüglich im Vergleich zu den gestrigen Vorhersagen deutlich zurückgefahren.

Das gilt auch für die anderen Begleiterscheinungen. So ist beim Wind wohl nur
noch der stürmische Wind und beim Hagel bis 2 cm möglich. Mehr aber wohl nicht.

Ein anderes Warnkriterium ist noch der Wind. Gerade im Nordosten
(Schleswig-Holstein bis MeckPomm) ist der Gradient noch recht starke, sodass
dort der nordwestliche Wind in Böen teils stark, an den Küsten auch stürmisch
weht. Von Westen her lässt der Wind dann bis zum Nachmittag langsam nach.

Während im Südosten nochmal bis 30 Grad zu erwarten sind, werden im Norden und
Nordwesten oft nur noch unter 25 Grad gemessen. An der Grenze zu Dänemark um 20
Grad.

In der Nacht auf Freitag zieht der Kurzwellentrog von den Britischen Inseln über
der Nordsee bis in den Norden von Deutschland. Der Trog sieht zwar recht scharf
aus, entfaltet aber kaum Wetterwirksamkeit. Am Boden hält das Hoch dagegen, dass
sich vom Atlantik bis nach Deutschland erstreckt. In der Höhe gibt es
vorderseitig KLA und rückseitig WLA. Das hebt sich dann offenbar weitgehend mit
der PVA bzw. NVA auf, sodass als Resultat abgesehen von dichterer Bewölkung und
ein paar Schauern (über der Nordsee vielleicht mal ein Blitz) eher dürftig ist.

In Alpennähe verbleiben die Reste der subtropischen Luftmassen und können nicht
endgültig abgedrängt werden. Damit halten sich die gesamte Nacht hindurch die
schauerartigen Niederschläge südlich der Donau, die vor allem anfangs auch noch
gewittrig sind. Dabei besteht weiterhin die Möglichkeit von Starkregen, die
Unwettergefahr nimmt aber immer weiter ab.

Der Wind im Nordosten wird durch das Vorstoßen des Bodenkeils immer schwächer,
sodass im Verlauf auch an der Ostsee keine Windwarnungen mehr notwendig sind.
Abgesehen vom Alpenrand steht eine Nacht zum Durchlüften an, mit Tiefstwerten
zwischen 12 und 8 Grad.


Freitag... zieht der Kurzwellentrog ostwärts ab und dahinter zonalisiert die
dann leicht antizyklonale Höhenströmung. Dadurch ergibt sich eine gewisse
Zweiteilung über Deutschland. Im Norden mit der Nähe zu Frontalzone ist die
Bewölkung noch dichter und bevorzugt an der Grenze zu Dänemark regnet es
zeitweise schauerartige verstärkt.

Auch an den Alpen gibt es noch schauerartige Niederschläge, die aber zum
Nachmittag spätestens zum Erliegen kommen. Im Rest des Landes gibt es viel
Sonne, nach Südwesten scheint die Sonne von früh bis spät.

Im Norden lebt der Wind etwas auf, sodass vor allem im Küstenumfeld einzelne
Windböen auftreten.
Auch bei den Temperaturen gibt es eine Zweiteilung mit 20 bis 25 Grad im Norden
und 25 bis 30 Grad in der Südhälfte.

In der Nacht auf Samstag bleibt die Höhenströmung weiter zonal, bekommt aber
wieder einen leicht zyklonalen Touch. Im Norden verdichten sich die Wolken und
es fällt gelegentlich ein wenig Niederschlag (WLA). Auch im Westen sind in der
zweiten Nachthälfte dichtere Wolken unterwegs. In der Südosthälfte bleibt es
gering bewölkt oder klar. Die Minima bewegen sich zwischen 15 und 8 Grad. Der
Wind in Küstennähe bleibt lebhaft mit Windböen an der Nordsee.

Samstag... verbleibt Deutschland in der westlichen und ziemlich glatten
Höhenströmung. Der eigentliche Trog erreicht am Abend Irland. Die Zweiteilung
über Deutschland bleibt bestehen. In der Nordhälfte überwiegt dichte Bewölkung
und vor allem im Norden und Nordwesten regnet es zeitweise, wobei aber keine
größeren Mengen zu erwarten sind.
In der Südhälfte scheint hingegen die Sonne länger anhaltend und nur direkt an
den Alpen gibt es am Nachmittag ein paar Schauer oder kurze Gewitter.
Während im Norden und Nordwesten unter 25 Grad erwartet werden, an der Grenze zu
Dänemark um 20 Grad, können die Werte sonst auf 25 bis 32 Grad steigen.

Warnrelevant bleibt weiter der Wind an Nord- und Ostsee. Ausgreifend bis ins
schleswig-holsteinische Binnenland sind Windböen, direkt an der See auch
stürmische Böen zu erwarten.

In der Nacht auf Sonntag nähert sich der Trog bei den Britischen Inseln
allmählich an. Deutschland gelangt auf die Vorderseite und im Verlauf greifen
die dichten Wolken im Nordwesten und Westen weiter südostwärts aus. Im Norden
und Westen fällt Regen, sonst bleibt es trocken. Der Wind an den Küsten lässt im
Vergleich zum Tag nach. Die Minima bewegen sich zwischen 17 und 10 Grad.

Modellvergleich und -einschätzung
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Es lassen sich keine nennenswerten Unterschiede zwischen den verschiedenen
Modellen im Kurzfristbereich erkennen.


Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Marcus Beyer



S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Mittwoch, den 02.07.2025 um 10.30 UTC



Wechselhaft mit zeitweiligem Regen, windig und kühl.
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Synoptische Entwicklung bis zum Mittwoch, den 09.07.2025


Zu Beginn der Mittelfrist am Samstag befindet sich Deutschland im
Einflussbereich eines Langwellentroges, der sich vom Nordmeer bis nach
Mitteuropa erstreckt, in einer südwestlichen bis westlichen Strömung. Die ganz
heiße Luft wurde von einer kühleren Meeresluft ersetzt. Die Rudimente davon
liegen noch im Süden des Landes. Da die Strömung in Deutschland relativ glatt
konturiert ist, werden keine großen Hebungsvorgängen simuliert, so dass es
wettermäßig nicht viel zu holen gibt. Lediglich am Alpenrand können in der
feuchteren Luft einzelne kräftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen
entstehen. Auch im Nordwesten sind einzelne Schauer unterwegs. Dazwischen gibt
es einen breiten Streifen, wo es trocken bleibt. Die Temperaturen steigen auf
Werte zwischen 27 und 31 Grad. Im Nordwesten zwischen 19 und 24 Grad. Dort weht
der Wind frisch, in Böen stark, ansonsten schwach bis mäßig aus westlichen
Richtungen.
In der Nacht zum Sonntag findet eine markante Austrogung bei den Britischen
Inseln statt, die mit einem Bodentief über der nördlichen Nordsee
korrespondiert. Das zugehörende Frontensystem sorgt im Nordwesten zunächst für
zunehmende Bewölkung, später setzt dann im Nordwesten schauerartiger Regen ein.
Vorderseitig des Troges gelangt ein Schwall etwas wärmerer Luft.

Am Sonntag erreicht Trogachse die westlichen Landesteile. Der Einfluss des
Nordseetiefs nimmt zu. Durch die noch weiter auf Süd bis Südwest drehende
Strömung verbleibt der Südosten zunächst im Bereich der wärmeren, labilen
Luftmasse. Die Front selbst verlagert sich eher langsam vom Nordwesten in die
Mitte, der Luftdruck fällt aber ggf. kann auch ein vorlaufender Bodentrog über
dem Süden und Südosten vermehrt zur Auslöse von Schauern/Gewittern führen. Im
Frontbereich regnet es zeitweise. Die Höchstwerte liegen zwischen 25 und 30
Grad, im Nordwesten erreicht die kühlere Luft bei maximal 20 und 23 Grad. Der
südwestliche Wind ist spürbar unterwegs. Markante Böen werden lediglich in
Gewitternähe, im Bergland und an der Nordsee erreicht.
In der Nacht zum Montag läuft die Front trogvorderseitig in die östlichen
Landesteile. Der Trog wird teils recht markant simuliert, dabei nimmt die
Scherung zu, so dass Schauer und Gewitter nicht so schnell abklingen werden.
Starkregen über mehrere Stunden kann dann nicht ausgeschlossen werden.
Rückseitig der Front dreht der Wind auf westliche Richtungen, lebt teils böig
auf. Die Trogachse in der Höhe ist noch nicht durchgeschwenkt und auch am Boden
folgt ein Trog, so dass auch im Nordwesten weiterhin einige Schauern zu erwarten
sind.

Am Montag und Dienstag liegt der umfangreiche Trog dann über Mitteleuropa. Es
dominiert also zyklonaler Einfluss. Deutschland liegt auf der Südflanke des von
der Nordsee nach Skandinavien gezogenen Tiefdruckgebietes. Mit einem mäßigen bis
frischen, an der See teils stark böigen West- bis Südwestwind wird die
feucht-labile Luftmasse auch allmählich aus den südöstlichen Landesteilen
verdrängt. Bei wechselnd bis starker Bewölkung kommt es recht verbreitet zu
schauerartigem Regen. Einzelne kurze Gewitter sind auch dabei, die mit Sturmböen
einhergehen können. Es wird dabei kühle Meeresluft eingeführt, so dass über
Deutschland keine Isotherme in 850 hPa über 10 Grad zu finden ist. Entsprechend
liegen die Höchstwerte meist unter 25 Grad.

Zur erweiterten Mittelfrist deutet sich dann allgemein das Durchschwenken des
Troges und der allmähliche Abzug der Niederschläge, steigender Luftdruck von
Westen und das weiterhin geringere Temperaturniveau an.
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs


Die Konsistenz der vorliegenden IFS-Modellläufe ist gut. Dabei erfolgt ab dem
Wochenende und vor allem in der neuen Woche die Umstellung der großräumigen
Wetterlage zu einer kühlen und sehr wechselhaften Witterung. Aufgrund der
Variabilität kann man die Details nicht vorhersagen, aber grundsätzlich wird die
neue Woche komplett konträr sein als die aktuelle Woche.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen


Mit Blick auf andere Globalmodelle zeigt sich eine recht gute Übereinstimmung
der grundlegenden Strömungsverhältnisse. Im Laufe der Woche nehmen die
Unterschiede zu, alle gesichteten Globalmodelle zeigen aber zunächst den
umfangreichen Trog über Europa - in eben unterschiedlicher Ausprägung. In der
erweiterten Mittelfrist deutet sich das Durchschwenken des Troges und
zunehmender Hochdruckeinfluss von Westen an.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen


Die Rauchfahne verschiedener Städte zeigt in der Temperaturverlauf eine
Abkühlung mit Werten unter 10 Grad Anfang nächster Woche und später eine
langsame Erholung mit Werten über 15 Grad zum Ende der neuen Woche. Auch das
Geopotential bekommt einen Fall (zyklonal) und dann im Laufe der neuen Woche
einen Anstieg (zunehmend antizyklonal). Die Niederschlagssignale korrelierten zu
diesem Muster. Der Spread ist im gesamten Zeitraum sehr gebündelt. Die Prognose
scheint daher relativ sicher zu seien.

Die Clusteranalyse des IFS zeigt für den ersten Zeitraum +72 bis +96 h 3
Cluster. Der Haupt- und Kontrolllauf finden sich in Cluster 3 wieder. Für
unseren Vorhersagebereich zeigen sich dabei nur geringe Unterschiede der
kurzwelligen Troganteile, die den breiten Langwellentrog umlaufen. In wie weit
diese kleineren Differenzen für uns prognoserelevant sein können, bleibt
abzuwarten. Der Folgezeitraum +120 bis +168 h wartet mit drei Clustern mit
Haupt- und Kontrolllauf in Cluster 2 auf. Dabei wird die Austrogung bei den
Britischen Inseln nur leicht unterschiedlich markant und progressiv simuliert.
In der erweiterten Mittelfrist ab Donnerstag (+192 h) werden vier Cluster mit
Haupt- und Kontrolllauf in Cluster 1 simuliert. Dabei werden zwei Szenarien
simuliert: ein neues Blocking (Cluster 2 und 3, antizyklonale Lösung bei
kräftiger Erwärmung) oder es bleibt der wechselhaften Witterung (Cluster 1 und
4, zyklonale Lösung und nur mäßig-warm).

Fazit: eine Abkühlung zum Durchlüften steht nichts im Weg. Danach ist es noch
relativ unsicher.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen


Warnwürdige Wetterereignisse konzentrieren sich hauptsächlich auf konvektive
Ereignisse: Im Hauptfokus für auch teils kräftige Entwicklungen ist der Süden
und Südosten des Landes. Dort wird die feucht-labile Luftmasse nur zögerlich
ausgeräumt, so dass wiederholt Gewitter ausgelöst werden. Begleiterscheinungen
sind Starkregen, teilweise Hagel und Sturmböen. Am Sonntag, eventuell auch am
Montag kann auch mehrstündiger Starkregen (im markanten Bereich) im Südosten des
Landes nicht ausgeschlossen werden.

Der Wind spielt zumindest abseits von Gewittern zunächst keine Rolle, auf der
Südflanke des beschriebenen Tiefs nimmt er zu und dreht auf westlichen
Richtungen, markante Böen können vor allem am Montag auftreten.
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Basis für Mittelfristvorhersage
IFS, IFS-EPS, MOS-Mix
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VBZ Offenbach / Dipl. Met. Marco Manitta


Quelle: Deutscher Wetterdienst