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Quelle: Deutscher Wetterdienst, Quelldatei bearbeitet und eigene Angaben ergänzt.
SXEU31 DWAV 081800
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T K U R Z F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 08.05.2025 um 18 UTC
SCHLAGZEILE:
Weitgehend antizyklonal geprägtes Wettergeschehen, keine markanten
Wettergefahren.
Synoptische Entwicklung bis Samstag 06 UTC
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Aktuell ... befindet sich Deutschland am Rande eines blockierenden Höhenhochs
bei den Britischen Inseln. Das korrespondierende Bodenhoch erstreckt sich vom
Atlantik über die Britischen Inseln bis nach Skandinavien. Mit der sich daraus
ergebenden nordöstlichen Grundströmung werden eher kühle Luftmassen nach
Deutschland geführt.
Im Süden Deutschlands wird man noch von einem Tief über Norditalien beeinflusst,
das sich aber immer weiter nach Süden zurückzieht. Die davon ausgehenden
feuchten Luftmassen sorgen aber noch für dichte Wolken und leichte Schauer, die
nachts weitgehend abklingen. Ansonsten klart der Himmel meist auf, so dass die
Temperaturen vor allem in der Mitte und im Norden in der trockeneren Luft nah 0
Grad sinken können. Entsprechend tritt dort stellenweise leichter Frost auf.
Unter den dichteren Wolken im Süden und an den Küsten ist es etwas milder.
Freitag ... kann das Höhenhoch bei den Britischen Inseln seinen Einfluss stärker
in Richtung Deutschland ausdehnen. Damit wird die Zone mit niedrigem
Geopotential, die sich zonal bis zur Biskaya erstreck, über Deutschland
durchbrochen. Auch das Bodenhoch dehnt sich damit weiter nach Deutschland aus,
sodass sich eine Brücke von den Britischen Inseln über Norddeutschland bis nach
Osteuropa ergibt. Das großräumige Absinken verhindern die Wolkenbildung.
Tagesgangbedingt entwickeln sich in der Grundschicht lediglich flachen
Quellwolken, die keinen Regen bringen. Eine leichte Schauerneigung gibt es, wenn
überhaupt, am Alpenrand. Im Vergleich zum Vortag ist es mit 13 bis 21 Grad etwas
wärmer. Der Wind weht im Norden und Osten schwach aus unterschiedlichen
Richtungen, in der Mitte und im Süden weht er zeitweise mäßig aus Ost.
In der Nacht zum Samstag klar der Himmel auf. Leidlich der äußerste Osten wird
von einem Tief über Polen tangiert. Die dortigen dichteren Wolken verhindern
eine starke Absenkung der Temperatur, ansonsten ist vor allem in den
Mittelgebirgen örtlich leichter Frost möglich. Wahrscheinlich ist es aber zu
wenig für eine Warnung.
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Synoptische Entwicklung bis Sonntag 06 UTC
Samstag ... entwickelt sich zunehmend eine blockierende Omegalage. Deutschland
befindet sich dann in dessen Einfluss. Das ruhiges und sonniges Wetter setzt
sich also fort. Im Westen gelangt zudem wärmere Luft, so dass dort die
Höchstwerte locker die 20-Grad-Marke überschreiten. Im Osten hingegen bleibt es
noch etwas kühler. Die Nächte werden vor allem im Westen milder, es bleibt meist
frostfrei. Leidlich in den östlichen Mittelgebirgen kann noch örtlich leichter
Frost auftreten.
Modellvergleich und -einschätzung
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Die Modelle zeigen im Kurzfristbereich keine signifikanten Unterschiede.
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Dipl. Met. Marco Manitta
S Y N O P T I S C H E Ü B E R S I C H T M I T T E L F R I S T
ausgegeben am Donnerstag, den 08.05.2025 um 10.30 UTC
Fortsetzung der Hochdruckrandlage. Dabei überwiegend trocken und meist mäßig
warm, zu Beginn im Osten noch Bodenfrostgefahr.
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Synoptische Entwicklung bis zum Donnerstag, den 15.05.2025
Zu Beginn der Mittelfrist am kommenden Sonntag zeigt die Höhenströmung über
Europa ein Omega ähnliches Muster. Dabei reicht ein Höhenrücken vom
Mittelmeerraum über Deutschland hinweg bis nach Skandinavien. Er wird flankiert
von einem Trog über Osteuropa und Westrussland sowie einem weiteren von der
Norwegischen See über Irland hinweg bis in den Norden Spaniens reichenden Trog.
An diesem Strömungsmuster ändert sich bis einschließlich Montag wenig,
wenngleich der westliche Trog abtropft und als Höhentief mit mehreren Kernen
über Frankreich und westlich davon verbleibt.
Im Bodendruckfeld verbleibt Deutschland weiterhin am Rande einer umfangreichen
Hochdruckzone, deren Schwerpunkt sich von der Ostsee bis in den Nordwesten
Russlands erstreckt. Dabei gelangt mit einer östlichen bis nordöstlichen
Strömung trockene und kühle bis mäßig warme Kontinentalluft zu uns, die sich auf
ihrem Weg nach Westen/Südwesten etwas erwärmen kann. So liegt die Temperatur in
850 hPa im Westen und Süden um 6 Grad und im Osten und Nordosten bei Werten nur
um 1 Grad. Dort besteht in den Nächten auf Montag und Dienstag weiterhin
Bodenfrostgefahr.
Am Rande des hochreichenden Tiefs über Frankreich gelangt in den äußersten
Südwesten und Süden etwas labilere und feuchtere Luft, sodass sich am Montag im
Südschwarzwald und an den Alpen einzelne Schauer und Gewitter entwickeln können.
Am Dienstag schiebt sich ein Höhenhoch vom nahen Nordostatlantik kommend
Richtung Norwegische See, sodass sich auch im Bodendruckfeld ein neuer
Hochschwerpunkt über dem Seegebiet zwischen Großbritannien und Island ausbildet.
Von dort aus reicht der Hochdruckeinfluss weiterhin bis zum Baltikum und das
östliche ME. Somit ändert sich bei uns an der grundlegenden Wetterlage nichts.
Vom Südschwarzwald bis zu den Alpen besteht weiterhin eine geringe
Schauerneigung. Unsicher ist noch, ob ein äußerst kleinräumiges, von Südnorwegen
über Dänemark Richtung Nordsee ziehendes Höhentief auch dem äußersten Norden ein
paar schwache Schauer bringt.
Am Mittwoch und Donnerstag weitet sich der Einfluss des Höhenhochs weiter
Richtung Deutschland und Frankreich aus. Wir verbleiben weiterhin am Rande des
Hochs mit Schwerpunkt über der Norwegischen See in einer östlichen Strömung. Ein
Keil des Hochs weitet sich über Deutschland südwärts aus, sodass die
Schauerneigung im äußersten Süden wieder nachlässt. Einzig unmittelbar an den
Alpen sind noch einzelne Entwicklungen möglich.
Sonst hält die Trockenheit weiter an. Allenfalls im Osten kann es am Donnerstag
einen Streifschuss eines Tiefausläufers geben, nennenswerte Regenmengen werden
damit aber nicht verbunden sein.
In der erweiterten Mittelfrist ändert sich an der blockierenden Großwetterlage
wenig. Regen ist also leider weiterhin nicht in Sicht!
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Bewertung der Konsistenz des operationellen Laufs
Der heutige 00 UTC Lauf des EZMW-Modells zeigt keine signifikanten Unterschiede
zu den Vorläufen, sodass die Konsistenz als sehr gut bezeichnet werden kann.
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Vergleich mit anderen globalen Modellen
Die Wetterentwicklung wird von den Modellen sehr ähnlich prognostiziert. Auch
das kleine Höhentief am Dienstag wird von ICON und GFS gezeigt, allerdings
unterscheidet sich das Zugverhalten räumlich und zeitlich noch etwas. Mit viel
Glück reicht es aber im Norden am Dienstag (ICON, IFS) oder Mittwoch (GFS) für
ein paar Schauer.
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Bewertung der Ensemblevorhersagen
Die Clusterung des EZMW zeigt für den Zeitraum von t+72 bis 96 Stunden drei
Cluster und für den Zeitraum von Dienstag bis Donnerstag fünf Cluster, die
allesamt dem Regime "Blocking" zugeordnet werden. Die Vielzahl ergibt sich aus
der leicht unterschiedlichen Lage der Höhentiefs- und -hochs. An dem
grundsätzlichen Wettercharakter ändert sich dadurch bei uns nichts.
In der Rauchfahne von Offenbach, die bei dieser Wetterlage auch für andere
Stationen in Deutschland repräsentativ ist, zeigt sich bis Sonntag ein
Temperaturanstieg. Nachfolgen verbleibt die Temperatur auf nahezu demselben
Niveau (um 6 Grad in Offenbach, um 1 Grad in Berlin). Dabei nimmt der Spread im
Laufe der nächsten Woche etwas zu, wirkliche Ausreißer gibt es aber nicht.
Ab Mitte der kommenden Woche tauchen von wenigen Membern sporadisch ein paar
Regensignale auf. Haupt- und Kontrolllauf reagieren darauf aber nicht.
Insofern ist es recht sicher, dass die trockene Witterung noch bis mindestens
Mitte der Woche, wahrscheinlich aber bis zum darauffolgenden Wochenende anhält.
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Wahrscheinlichkeiten für signifikante Wettererscheinungen
Das Signifikanteste ist sicherlich die anhaltende Trockenheit im
Vorhersagezeitraum!
Zudem besteht in den Nächten vor allem noch zu Beginn der Mittelfrist (Nacht auf
Mo und Di) im Osten Deutschlands Bodenfrostgefahr, nachfolgend lässt die Gefahr
nach.
Vom Südschwarzwald bis zu den Alpen sind am Montag einzelne Gewitter nicht
ausgeschlossen. Starkregen über 15 mm/h ist aber wenig wahrscheinlich.
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Basis für Mittelfristvorhersage
MOS-Mix, EZMW-EPS
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VBZ Offenbach / Dipl.-Met. Johanna Anger
Quelle: Deutscher Wetterdienst